Bundestreffen 2024 in Halle

Im September 2024 haben sich 80 Lokalzeroaktive in Halle (Saale) getroffen und sich mit spannenden Keynotes vernetzt und ausgetauscht.

Bundestreffen 2024 in Halle

Freitag – FFF und Ankunft in der Jugendherberge:

Der Freitag begann mit dem Klimastreik von Fridays For Future. Während die einen noch mit viel Vorfreude im Gepäck anreisten, gesellten sich einige von uns bereits zu den rund 700 anderen Teilnehmenden, die wieder einmal für das Klima auf die Straße gingen. Nicht mehr allein sein – genau dieses Gefühl vermittelt die FFF-Bewegung und mittendrin fühlten wir uns mit der Klimabewegung verbundener denn je.

Nach dem Streik trafen wir uns alle in der Jugendherberge in Halle und es war schön zu sehen, wie schnell die ersten Gespräche entstanden. Irgendwie zwischen Tür und Angel, denn manche Themen konnten wohl nicht warten und manches Treffen hatte sich zu lange hingezogen.

Nach einem gemeinsamen Abendessen ging es dann inhaltlich los. Ines und Leoni eröffneten den Abend mit einer Begrüßungsrunde und einem Ausblick auf ein spannendes Wochenende. Auch Michael Schäfer (Geschäftsführer GermanZero) begrüßte die Teilnehmenden und gab einen inspirierenden Ausblick auf das kommende Jahr rund um den GermanZero und LocalZero Kosmos. Es folgte eine KeyNote zum Thema Klimaschutz, Erneuerbare Energien und regionale Wertschöpfung von Bertram Fleck, der von 1989 bis 2015 Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises war.

Am Abend stand das lockere Kennenlernen auf dem Programm und es zeigte sich schnell, dass es an inspirierenden Themen und Begegnungen nicht mangelt. Ob Mitglieder der Lokalteams, Ehrenamtliche oder Hauptamtliche, die Gespräche und Alltagsplaudereien sollten bis zum Sonntag nur von der Nachtruhe unterbrochen werden.

Samstag – Workshops, Vorträge und Austausch:

Den Samstag des Bundestreffens starteten wir früh. Viele nutzten sogar das Angebot zum Frühsport. Nach dem Frühstück gab es ein kurzes Update aus der LocalZero Zentrale, das uns auf den neuesten Stand brachte und Lust auf die kommenden Sessions machte.

In den Workshops am Vormittag tauchten wir tief in die Themen ein, die uns als Lokalgruppen weiterbringen. Besonders spannend waren die Tipps von Heidi Störr, die uns zeigte, wie wir Unterschriftensammlungen und Bürgerbegehren erfolgreich umsetzen können. Parallel dazu wurde im mittleren Raum diskutiert, wie wir Klimaschutz in die Wahlprogramme auf Landesebene bringen können. Spannend war auch die Vision von GermanZero für 2025, die uns Geschäftsführer Michael Schäfer im Hof vorstellte. Insgesamt gaben uns die Sessions konkrete Werkzeuge und neue Ideen an die Hand, die wir direkt in unseren Städten umsetzen können.

Nach einer kurzen Pause ging es in die zweite Runde: Luzie Heidemann von Together for Future nahm uns mit auf eine Reise, wie wir anders und neu über die Zukunft sprechen können. Parallel dazu berichtete Bertram Fleck aus seiner langjährigen Erfahrung als Landrat im Rhein-Hunsrück-Kreis, wie die Energiewende auf kommunaler Ebene erfolgreich umgesetzt werden kann. Diese Vorträge waren nicht nur inspirierend, sondern zeigten auch, dass wir alle die Möglichkeit haben, den Wandel vor Ort zu gestalten.

Nach dem Mittagessen stellt HalleZero in einem erfrischenden Spaziergang in der Herbstsonne ihre Stadt vor. Zudem nutzen Viele die Gelegenheit mit Siebdruck ihre Kleidung oder Taschen um einen Slogan, Logo oder das ein oder andere Bienchen zu verschönern, bevor es in die Nachmittags-Session ging.

Besonders interessant war der Vortrag zum LocalMonitoring von Philipp Nuske, das uns hilft, den Fortschritt unserer Klimaschutzmaßnahmen zu verfolgen und sichtbar zu machen. Ulrike Lenz führte uns durch eine Checkliste, mit der wir überprüfen können, ob unsere Klimaaktionspläne auf dem richtigen Weg sind - ein wertvolles Tool für die Praxis. Die Session von Lara Küschner und Stephanie Geyer zeigte uns, wie man mit Menschen, die unterschiedliche Meinungen zum Klimaschutz haben, gemeinsam Lösungen erarbeiten kann.

Das Gruppenfoto am späten Nachmittag brachte uns alle noch einmal zusammen und erinnerte uns daran, wie viele engagierte Menschen sich hier versammelt hatten. In der anschließenden Best Practice Session stellten verschiedene Lokalteams ihre Erfolge vor, was für uns alle eine große Motivation war. Besonders beeindruckend war das Blitzlicht-Format, in dem viele Teams kurze Einblicke in ihre Erfahrungen gaben – es war spannend zu hören, wie unterschiedlich die Herangehensweisen und Herausforderungen in den verschiedenen Kommunen sind.

Der Abend endete mit einer inspirierenden Keynote von Dr. Gesa Maschkowski, die uns die Erfolgsgeschichte von „Bonn4Future“ näher brachte. Ihr Projekt hat uns gezeigt, wie Bürgerbeteiligung zu echtem Wandel führen kann. Anschließend ließen wir den Tag bei einem gemütlichen Barabend ausklingen, bei dem wir uns in entspannter Atmosphäre weiter austauschen und die Erlebnisse des Tages reflektieren konnten.

Sonntag – Abschlüsse und Ausblick:

Der Sonntag begann mit einem gemütlichen Frühstück, bei dem viele von uns schon etwas wehmütig über das baldige Ende des Treffens sprachen. Doch bevor es soweit war, warteten noch einige spannende Sessions auf uns.

Nach dem gemeinsamen Start in den Tag begannen wieder die Blitzlichter – kurze, inspirierende Beiträge, die uns alle noch einmal an die Erfolge und Herausforderungen der letzten Tage erinnerten.

In den Vormittagssessions konnten wir dann wieder tief in die Praxis eintauchen. Besonders spannend war der Workshop von Jan Werneke, der uns die Möglichkeiten der formellen Einflussnahme in der Bauleitplanung erläuterte. Parallel dazu diskutierten andere Teilnehmende in einem Planspiel zur Wärmewende, wie kommunale Wärmeplanung gestaltet werden kann. Der Austausch zwischen den verschiedenen Lokalteams sorgte dafür, dass wir nicht nur von den Expertinnen und Experten lernten, sondern auch voneinander.

Nach einem kleinen Snack folgte die letzte Sessions, die sich unter anderem mit der Frage beschäftigte: "Was ist gute Wärmeplanung?" Johannes Hofmann führte uns durch diesen Prozess und gab uns wertvolle Einblicke in die kommunale Wärmewende.

Parallel dazu hatten wir die Möglichkeit, im „Raum der Gefühle“ von Lara Küschner über unsere Emotionen zu sprechen, die beim Engagement für den Klimaschutz aufkommen. Dies war eine willkommene Gelegenheit, innezuhalten und sich mit den inneren Herausforderungen des Aktivismus auseinanderzusetzen.

Bei der gemeinsamen Abschlussrunde wurde deutlich: Dieses Bundestreffen hat uns nicht nur inhaltlich weitergebracht, sondern auch als Gemeinschaft gestärkt. Wir haben voneinander gelernt, uns gegenseitig inspiriert und miteinander gelacht. Zudem war nun Zeit ich von Ines und Philipp zu verabschieden, doch neben ein wenig Traurigkeit, war vorallem Dankbarkeit zu spüren für alles was die beiden für LocalZero getan haben. Mit umso mehr Interesse wurde Christoph (Ines Nachfolger) begrüßt, der schon mit voller Motivation und Begeisterung beim Programm, vor allem aber, beim Leute kennenlernen dabei war. Nach dem Aufräumen machten wir uns schließlich auf den Heimweg, voller neuer Ideen und Energie für unsere Ortsgruppen – und mit der Vorfreude auf das nächste Bundestreffen.

Wir sehen uns nächstes Jahr!