Klimaentscheide, Treibhausgas-Bilanzierungen, Gesetzespaket oder Klimavisionen. Dies sind nur einige der vielen Projekte, die inzwischen zu GermanZero gehören. Die Klimaschutzorganisation wächst stetig, immer mehr Aktionen werden unter dem Dach GermanZero geplant und durchgeführt.
Im Herbst 2019 wurde GermanZero mit der Vision gegründet, Deutschland bis 2035 klimaneutral zu machen. Erreicht werden soll dieses Ziel einerseits durch das Engagement auf Bundesebene (durch das 1,5 Grad Gesetzespaket), andererseits durch die zivilgesellschaftlichen Aktivitäten auf Lokalebene (durch die Klimaentscheide).
Als im Frühjahr 2020 das erste Klimaentscheid-Team in Essen startete, konnte noch niemand ahnen, wie viele weitere Teams dieser Art folgen würden oder welche konkrete Unterstützung Städte und Gemeinden benötigten. Zweieinhalb Jahre später mit über 80 zusätzlichen Klimaentscheid-Teams ist klar: Ein erfolgreicher “Klimaentscheid” ist erst der Anfang, die wirkliche Arbeit vor Ort beginnt danach - wenn es an die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen geht. Das Engagement der Bürger:innen ist also noch lange nicht beendet.
Immer mehr Aktivitäten auf kommunaler Ebene
Mehr als 30 Teams konnten diese “erste Phase” eines Klimaentscheids in ihrer Stadt bereits hinter sich lassen. Jetzt geht es für diese Teams darum, den hart umkämpften Beschluss umzusetzen und die Verwaltung bei diesem Prozess zu begleiten. „Immer mehr Teams haben den Klimaentscheid hinter sich (gebracht), heißen aber weiterhin Klimaentscheid, diese (Teams) sind auf der Suche nach einem neuen Namen“, fasst Ulrike Lenz, Referentin für Klimaentscheide von GermanZero, zusammen.
Auch ein weiteres Projekt ist der ursprünglichen Form von GermanZero entwachsen: das Projekt Klimavision. Kern dieses Projekts ist der Online-Klimavisionsrechner. Nur durch ein paar Klicks berechnet das Tool innerhalb von Sekunden für jeden beliebigen Ort in Deutschland eine Übersicht, wie dieser klimaneutral werden kann. Wie die zahlreichen positiven Rückmeldungen zeigen, ist das Tool eine wertvolle Unterstützung für Kommunalverwaltungen, um einen Überblick über Klimaneutralität vor Ort zu erlangen. Wie kein anderes Projekt steht die Klimavision dafür, dass das Engagement auf kommunaler Ebene von GermanZero mittlerweile über die Klimaentscheide hinaus reicht.
Die Lösung: Ein neues Dach für kommunale Projekte
Damit diese Projekte auch in Zukunft angemessen repräsentiert werden können, hat sich GermanZero im Sommer 2022 dazu entschieden ‘LocalZero’ einzuführen. „LocalZero umschließt alle Aktivitäten, die sich auf Ort, Gemeinde oder Stadt beziehen“, erklärt Ines Gütt, Projektleiterin von LocalZero.
Darunter werden nicht nur die Klimaentscheid-Teams und das Projekt Klimavision fallen, sondern auch viele weitere Projekte, die teils schon in Planung sind. Ziel ist es, Ort für Ort klimaneutral zu machen, indem LocalZero zum zivilgesellschaftlichen Ansprechpartner für kommunale Klimaneutralität wird. Der Name soll verdeutlichen, dass der kommunale Bereich zwar ein eigener Handlungsbereich mit eigenen Teilzielen, Expertisen und Geschichten ist, aber immer noch zur Organisation GermanZero gehört.
GermanZero unterscheidet damit ab jetzt in ihrer Außendarstellung, was innerhalb der Organisation schon lange gelebt wurde: Ein zentraler Teil ‘GermanZero’, agiert auf Bundesebene, und ein lokaler Teil ‘LocalZero’ arbeitet auf kommunaler Eben. In den vergangenen Monaten wurde die NGO nach und nach dafür umstrukturiert. So erhält LocalZero unter anderem eine eigene Webseite, dort werden alle Projekte, Informationen und Ansprechpartner für kommunale Klimaneutralität gesammelt. Auch Verwaltungen sollen sich auf der neuen Seite willkommen fühlen - für sie werden nach und nach weitere Unterstützungsangebote eingeführt.
Unter dem Dach von LocalZero wird der gesamte Weg zur lokalen Klimaneutralität von der ersten Vision bis hin zur letzten Maßnahme in Gemeinden begleitet. Im nächsten Jahr werden noch mehr Unterstützungsangebote für Teams, die sich bereits in der nächsten Phase befinden, entwickelt und bereitgestellt. Den Ehrenamtlichen vor Ort wird es durch konkrete Strategien ermöglicht, maßnahmenbasiert den Umsetzungsprozess von lokalen Klimamaßnahmen begleiten zu können. Der mit vielen Unterschriften herbei geführte Klimaaktionsplan füllt sich so mit Leben, anstatt in der Schublade zu verschwinden. Ein zukünftiges Format ist zum Beispiel die „Allianz der Schlüsselakteure“. Das Tool hilft den Teams wesentliche lokale Akteure aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu identifizieren, zu begeistern und gemeinsam mit ihnen den Weg zur Klimaneutralität zu ebnen.
Großer Aufwand, der sich lohnt
Das ist zwar viel Aufwand, doch der lohnt sich: Die lokalen Gruppen sind alle unter einem Dach zuhause, und können durch konkrete Hilfe bereits entschiedene Klimapläne noch besser in ihrer Verwirklichung begleiten. Die Marke bietet zudem neuen Raum zum Wachsen - neue Ideen können getestet, neue Projekte entwickelt werden. Nicht zuletzt erleichtert sich die Außenkommunikation. Der Bereich LocalZero wird als klarer Ansprechpartner in allen Fragen rund um kommunale Klimaneutralität und den spezifischen Weg dorthin etabliert.
„Wir denken, dass sich der Name langfristig gut halten wird. GermanZero und LocalZero sind ein gutes Duo“, meint auch Hauke Schmülling, Referent für Kliamentscheide für GermanZero. Der Wandel zu einer neuen Struktur von GermanZero ist der nächste bedeutende Schritt, damit sich die Klimaschutzorganisation weiterentwickelt und damit ihrem Ziel, Deutschland bis spätestens 2035 klimaneutral zu machen, ein Stückchen näherkommt: Ort für Ort, Stadt für Stadt.